Fischbachtal: Aktuelles aus dem Gemeindeleben

Prof. Johannes Lippmann, Maler des Odenwaldes und Büchnerpreisträger - Große Ausstellung im Museum Schloss Lichtenberg

Ausstellungseröffnung
"Johannes Lippmann – 1858- 1935"

Bis auf den letzten Platz besetzt war der Kaisersaal des Schlosses Lichtenberg anlässlich der Eröffnung der Ausstellung zum 150. Geburtstag des Malers, Zeichners und Lithographen „Johannes Lippmann – 1858- 1935“.

Gemeindevertretervorsteher Alf Wichmann konnte teilweise von sehr weit her angereiste Ausstellungsbesucher begrüßen, darunter Verwandte des Malers und seiner Frau, sowie auch Direktor Euler von der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Dieburg, der dem Museum einen namhaften Geldbetrag für die besonderen Ausgaben im Jubiläumsjahr mitbrachte.

In seiner folgenden Ansprache wies Museumsleiter Winfried Wackerfuß darauf hin, dass das Museum Schloss Lichtenberg durch konsequentes Sammeln, Ankaufen und vor allem Erbschaften und Stiftungen die heute wohl größte Sammlung von Gemälden Lippmanns besitzt.
Er ging dann in groben Zügen auf den Lebenslauf und die künstlerische Laufbahn des mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichneten Malers ein, der seinen Wohnsitz vor genau 100 Jahren von Offenbach nach Lichtenberg verlegt hatte. Hier in dem alten Burgstädtchen entstanden dann vor allem reizvolle Landschaftsbilder, charaktervolle Porträts und eindrucksvolle bildliche Zeugnisse von dem mühevollen Tagewerk der Menschen in ihrem ländlichen Umfeld, in einer Umbruchszeit, hin zur vollen Technisierung auch der Landwirtschaft. Der Aktionsradius des Malers erstreckte sich von Offenbach und seinem Umland durch den Odenwald bis in das Neckartal, wobei der vordere Odenwald einen Schwerpunkt bildete.
Im Jahre 1915 verlieh ihm Großherzog Ernst Ludwig von Hessen den Professorentitel und neben einer Reihe weiterer hoher Auszeichnungen erhielt er im Jahre 1930 – gewissermaßen als Krönung – den Georg-Büchner-Preis, der damals noch nicht ausschließlich an Literaten verliehen wurde.

Bei dem anschließenden Einführungsvortrag machte die Kunsthistorikerin Dr. Jutta Reisinger-Weber deutlich, dass Johannes Lippmann als ein Vertreter der heute als „Lebensreform“ bezeichneten Strömung ist. Diese war keine Einheitsbewegung und entstand als Reaktion auf den bürgerlichen Lebensstil und die Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts. Sie umfasst einen Wandel der Existenzweisen im Bereich der Lebensführung und versucht eine Erneuerung des Menschen von Innen heraus zu bewirken. Dabei geht es um eine Hinwendung zur „natürlichen Lebensweise“, die oft mit dem Begriff „Rückkehr zur Natur“ verbunden ist.
Den Vortrag können Sie hier nachlesen.

Abschließend konnte der Museumsleiter zur Überraschung der Besucher einen reich bebilderten Katalog zu dieser neuen Ausstellung vorlegen.
Das Lichtenberger Musikinstitut gab dieser gelungenen Feierstunde einen würdigen Rahmen.

Die Ausstellung läuft bis zum 2. November.
Öffnungszeiten des Museums: Mittwoch und Freitag 15.00-18.00 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen: 11.00-18.00 Uhr.

Katalogbestellung
In dem Katalog werden neben den Werken, die im Besitz des Museums sind, auch die sonst bisher bekannten Werke Lippmanns verzeichnet. Viele Illustrationen ergänzen die Texte von Frau Dr. Reisinger-Weber und Herrn Wackerfuß. Der Katalog kann für 15,- Euro in der Gemeindeverwaltung Fischbachtal erworben werden.

Seiten 52 und 53 des Lippmann-Katalogs

Mehr Informationen zum Museum Schloss Lichtenberg

 

Fotos von der Eröffnungsfeier am 29. Juni 2008 im Kaisersaal des Museums Schloss Lichtenberg

Gemeindevertretervorsteher Alf Wichmann begrüßt alle Gäste der Ausstellung (Foto: B.Scheider)

Ansprache von Museumsleiter Winfried Wackerfuß

Einführungsvortrag der Kunsthistorikerin Dr. Jutta Reisinger-Weber

Direktor Euler von der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Dieburg überreicht einen Förderbescheid in Höhe von 6000 Euro

Gemeindevertretervorsteher Alf Wichmann dankt den Ausstellungsmachern

Gäste der Eröffnung der Lippmannausstellung im Kaisersaal im Schloss Lichtenberg

Besucher der Ausstellung Johannes Lippmann im Museum Schloss Lichtenberg

Veröffentlicht am Montag, 30. Juni 2008